Manuelle Lymphdrainage MLD
Schluss mit angelaufenen Beinen!
Lymphdrainage nach Prof. Rautenfeld
Pferde mit Störungen des Lymphsystems gehören in der tierärztlichen
Praxis oft zu den Problemfällen. Doch mittlerweile wurde das Lymphsystem des
Pferdes, allen voran von Prof. Dirk Berens v. Rautenfeld gründlich erforscht und
die MLD am Pferd zeigt sich als sehr effektiv.
Die wichtigste Aufgabe des Lymphsystems ist die Drainage und der Transport der
Lymphe (Flüssigkeit im Zwischenzellenraum).
Die MLD ist eine spezielle sanfte Massagetechnik die das Lymphsystem anregt,
vermehrt Flüssigkeit und Schadstoffe abzutransportieren. Der Organismus wird animiert, bei geschädigten Lymphgefäßen, neue zu bilden. Bei massiven Stauungen wird die Lymphe in gesundes Gebiet drainiert.
Grundsätzlich verwendet man beim Pferd dieselben Griffe wie beim Menschen. Es muss allerdings mit anderen Druckstärken gearbeitet werden.
Um den gewünschten Therapieerfolg zu unterstützen kann nach der Lymphdrainage mit Kompressionsstrümpfen gearbeitet werden. Es soll nicht bandagiert werden!
Um eine funktionierende MLD auszuführen ist es unumgänglich, die verschiedenen Lymphzentren mit ihren Territorien und die sich daraus ergebenden Abflussrichtungen zu kennen. Lassen sie daher nur einen für MLD am Pferd ausgebildeten Therapeuten an ihr Pferd.
Je länger man mit dem Beginn der MLD wartet, desto mehr Eiweiße lagern sich im Gewebe ab und wandeln sich zu festem Bindegewebe, dass den Lymphfluss behindert und nur schwer behandelt werden kann.
Bei sehr ausgeprägten Ödematisierungen sollte die Behandlung in der ersten Woche wenn möglich täglich ausgeführt werden. Hierfür kann gerne vorab ein Festpreis vereinbart werden.
Lymphdrainage wirkt: Bewegungserweiternd, schmerzlindernd, entspannend, anregend auf den Lymphfluss, tonussenkend auf die Muskulatur.
Indikationen für eine manuelle Lymphdrainage am Pferd:
- Angelaufene Gliedmaßen (Inaktivitätsödeme)
- Chronische Phlegmone (Elephantiasis)
- Stauungsödeme, Gallen
- Schwellungen von Gelenken und Schleimbeutel
- Sehnenerkrankungen (Tendopathien)
- Kreuzverschlag
- Akute Hufrehe
- Nicht infizierte Ödeme
- Schlecht heilende Wunden
- Postoperative und posttraumatische Schwellungen
- Postoperative Schwellungen nach Kolikoperationen
- Chronische Parotitis (Ohrspeicheldrüsenentzündung)
- Bei Sportpferden um eine Übersäuerung der Muskulatur vorzubeugen usw.
- Zur Vorbeugung und Stärkung des Immunsystems